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Buchstaben im Kopf

zum Wettbewerb

Dirk Scheerle

Buchstaben im Kopf

21. März 2024
60+ Jahre

Was für ein sonniger Tag! Kaum von der Schule zurückgekehrt wurde der Schulrucksack von der kleinen Mia in die Ecke geballert und der Garten aufgesucht. Die Hasis waren viiiiiiel wichtiger als diese blöden Hausaufgaben.

Auf dem Weg zum Kaninchenstall hörte sie auf einmal viele Stimmen. Sie waren zunächst sehr leise, wurden dann aber immer deutlicher:

„Miaaaaaaaaaaa, wir warten auf Dich!“

„Häääääh?“ dachte Mia, „wer ruft mich denn da?“ und blickte dabei total verwirrt um sich. Keiner zu sehen. „Hmmmm,“ stutzte sie und sagte dann laut „Pah!“ Sie ging einfach weiter zu den Fellnasen.

„Miaaaaaaaaaaa!“ wurden die Rufe noch lauter. Jetzt reichte es Mia und sie versuchte herauszufinden, woher die Stimmen kamen. Sie ging in die Wohnung. Dabei wurden die Rufe immer deutlicher. Je mehr sie sich ihrem Schulrucksack näherte, desto mehr konnte Mia erahnen, woher die Stimmen kamen. Sie lugte ganz vorsichtig in ihren Rucksack und traute ihren Augen nicht. Da tanzten Buchstaben und winkten ihr entgegen. Sie riefen wie im Chor: „Miaaaaaaaa, die Hausaufgaben warten auf Dich. Wir möchten Dich gerne näher kennenlernen!“

„Hääääääh?“ fragte sich Mia erneut und nahm den Rucksack mit in ihr Kinderzimmer.

Und tatsächlich, kaum machte sie den Rucksack wieder auf und stülpte ihn auf den Kopf, purzelten alle Buchstaben auf den Boden und tanzten vor Freude um sie herum.

Mia klopfte sich gegen ihren Kopf und traute einfach ihren Augen nicht.

Wieder hörte sie die Buchstaben sprechen, allerdings mit einem tollen Angebot, dass Mia sehr neugierig machte:

Was hältst Du davon, wenn wir miteinander spielen und Du uns so immer besser kennen lernen kannst?“

Eine Stimme darunter sagte augenzwinkernd: „Weißt Du was? Dabei lernst Du mit uns lesen und schreiben und Du kannst dann selber suuuuuuuuuuuuuper Geschichten schreiben! Was hältst Du davon?“

Mia war so begeistert, dass sie über das Spielen mit den Buchstaben hinweg völlig die Zeit vergaß.

Sie hörte auch nicht die Stimmen ihrer Eltern und Schwester, die sie viele Stunden später zum Abendessen riefen.

Mia dachte sich nur: „Ha, ich werde das nächste Mal bei Opa mit am Computer sitzen und dann schreibe ich mit ihm gaaaaaaaanz tolle Geschichten.“

Die Tage darauf erzählten man sich, dass in dem Ort, wo Opa wohnte, in einem ganz besonderen Zimmer bis spät in die Nacht das Licht brannte. Dort saßen nämlich Mia und ihr Opa zusammen und zauberten eine Geschichte nach der anderen.

Die Buchstaben selber freuten sich, dass sie in Mias Kopf eine neue Heimat gefunden haben.

Dein Text soll auch hier stehen?