Lug ins Land

Sie hatte den Hügel erklommen. Der Weg war steil und beschwerlich.
Hinter der Wegbiegung erscheint ein Haus. Alt, verwittert, weise. Es schaut sie an und weist zugleich ins Tal hinab.
„Lug ins Land“, flüstert sie. Worte der Kindheit.
Erinnerungen an die Gerüche des Herbstes. Moder faulender Blätter. Rascheln der Mäuse im Laub.  Der Igel. Skelette kahler Bäume. Vorboten des Novembers.
Der Düsternis.
Geschichten bei Kerzenschein. Das Rütteln des Sturms an den Dachziegeln. Zittern unter der Bettdecke. Großmutter nebenan. Sich verkriechen in der Wärme.
Winter.
Und dann der Frühling. Hinaus ins erwachende Grün, in den Rausch der Blüten.

Hier wollte sie bleiben, sich niederlassen, verwurzeln -  leben.

An diesem einen, einzigen Ort.